Damit Sie unsere Internetseite optimal nutzen können, setzen wir nur technisch notwendige Cookies. Wir sammeln keine Daten zur statistischen Auswertung. Näheres finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

St. Marien

Der Pfarrei St. Marien gehören ca. 2100 Katholiken aus Reisbach und Obersalbach-Kurhof an. Sie gehört seit dem 01. September 2011 zur Pfarreiengemeinschaft Saarwellingen. Neben der Pfarrkirche St. Marien in Reisbach gehört zu ihr auch die Filialkirche Maria Königin in Obersalbach-Kurhof.

Geschichte

Bereits 1154 wird der Ort Reisweiler erstmalig urkundlich erwähnt, ein halbes Jahrhundert später, etwa gegen 1200 dürfte die erste Pfarrkirche in Reisweiler errichtet worden sein, so ist in der Schenkung von 1237 an das Kloster Fraulautern zu lesen.

Zu der Pfarrei gehörten außer Reisweiler auch die Filialen Labach, Labacher Hof, Falscheid, Eidenborn, Hoxberg und Obersalbach.
Obersalbach ist heute noch Filiale.

Während das Spätmittelalter nur spärlich Auskunft gibt und die Geschichte der Pfarrkirche weitgehend im Dunkeln lässt, rücken die Wirren der Reformation und Gegenreformation die Pfarrkirche wieder stärker ins Blickfeld der Geschichte.

Trotz des Augsburger Religionsfriedens von 1555, der die Untertanen zwang, dem Bekenntnis des Landesherren zu folgen, dauerte es bis 1591, bis die Reformation in Reisweiler Einzug hielt.
Dies lag an der schwierigen territorialen Situation der Pfarrei.
Eigentliche Landesherren waren die Grafen von Saarbrücken, daneben aber auch die Freiherrn von Criechingen, auf deren Territorium die Kirche stand, und die Herren von Hagen (Lebach).
Alle drei waren der Reformation zugetan, aber alle mussten Rücksicht nehmen auf ihren Landesherren, den Herzog von Lothringen, der ein entscheidender Feind der Reformation war.
Auch die Äbtissin von Fraulautern - der Ortsteil Labach gehörte zum Kloster Fraulautern- verstand es den “Sturm” von Reisweiler fern zu halten.
Mehrmals versuchte sie, einen katholischen Pfarrer einzusetzen.

Bei der Einführung der Reformation wird der bauliche Zustand der Kirche als “sehr bös” bezeichnet, auch waren die Einkünfte der Geistlichen “wenig genug” und die Sitten der “Pfarrgenossen” etwas gelockert. Nach der Gegenreformation wird im Visitationsbericht von 1657 Reisweiler wieder als katholische Pfarrei aufgeführt.

Nach den Wirren des 30jährigen Krieges erholte sich die Pfarrei allmählich wieder. Die Einwohnerzahlen steigen. Die Zahl der Kommunikanten steigt von 350 auf 400. Um 1800 wird die Seelenzahl mit 757 angegeben, allerdings mit den Filialen Labach, Obersalbach und Eidenborn.

1801 nach dem Frieden von Luneville gehörte Reisweiler nun als “Hilfspfarrei” zum Kanton Lebach.
Nach dem preußischen Konkordat 1821, welches die neue Diözese Trier einrichtete, gehört die Pfarrei Reisweiler zum Dekanat Saarlouis.
Auf Grund der Tatsache, dass vor allem im 19. Jahrhundert die Pfarrei ständig wuchs, wurde schon um 1850 der Bau einer neuen, größeren Kirche ins Auge gefasst.
Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 “verschwanden” jedoch die angesammelten Gelder.
1881 wurde die Kirchenbaufrage wieder aufgenommen. Mit der Planung wurde der Fraulauterner Architekt und Kreisbaumeister Müller beauftragt. Während der Bauzeit wurde der Gottesdienst in der Pfarrscheune abgehalten.
Nach dem Abriss der alten Kirche wurde am 17.05.1885 der Grundstein für die neue Kirche gelegt. Die Konsekration durch den Bischof erfolgte am 27.05.1887.
Die neue Kirche wurde der Darstellung Marias im Tempel geweiht, die Hl. Barbara, Patronin der alten Kirche, durfte als zweite Patronin beibehalten werden.

Noch im Jahr der Einweihung wurden die drei gotischen Altäre geliefert, die beiden Seitenaltäre wurden vom Marien- und Bergmannsverein gestiftet.

1892 wurden drei neue Glocken geliefert, 1899 die hochgeschätzte “Klais-Orgel” eingebaut, 1902 die Terra- Cotta- Kreutzwegstationen in Holz gefasst und dem Schnitzwerk der drei Altäre angepasst.
1919 erhielt die Kirche elektrisches Licht, 1934 erfolgte der Einbau einer Heizungsanlage. Kurz vor Ausbruch des 2. Weltkrieges 1938 erhielt die Kirche einen weiteren Altar, den Schmerzensaltar mit der “mater dolorosa”. Spuren des zweiten Weltkrieges wurden in den folgenden Jahren behoben.

Im Zuge der Liturgiereform des 2. Vatikanums wurde der Altarraum umgestaltet, ein Zelebrationsaltar kam in den Chorraum, so dass die Messe zum Volk gefeiert werden konnte. Auch wurden Kommunionbank und Kanzel entfernt.
Bei den Renovierungen in den 90er Jahren wurde ein neuer Zelebrationsaltar, ein Lesepult sowie Chorgestühl neu angefertigt, die Altäre neu bemalt, die wertvollen Kirchenfenster im Chorraum separat gefasst und vor den feststehenden Fenstern aufgehängt. Auch wurden die Wandgemälde alten Unterlagen nachempfunden.
2008 wurden die Seitenfenster der Pfarrkirche saniert.
Weil wegen des Kohleabbaus durch Saarberg unter Reisbach mit großen Schäden an der Pfarrkirche zu rechnen war, wurde die Kirche total freigelegt und das Fundament mit einer Hydraulik versehen, die jede Erdbewegung auffängt, so dass die Kirche sich mitbewegt und keine Schäden mehr zu erwarten sind.
Die Bauarbeiten dauerten drei Jahre.
Die Gottesdienste während der Bauzeit fanden in der neu gebauten “Notkirche” statt.
Seit März 1999 sind wir wieder in unserem schönen Gotteshaus.
Das Gebäude der “Notkirche” ist seit März 2000 als Pfarrzentrum umgestaltet.