Am 27. Januar 1952 schlossen sich engagierte Bürger zusammen und gründeten den Kapellenbauverein mit einem klaren Ziel vor Augen: Die alte, baufällige Schulkapelle in der Kurhofer Straße musste abgerissen werden, um Platz für den Bau einer neuen Kirche zu schaffen. Dieser Schritt spiegelte den starken Zusammenhalt und den tiefen Glauben der Gemeinde wider, die bereit war, gemeinsam den Weg für ein neues Gotteshaus zu ebnen.
Der Traum einer neuen Kirche wurde in den Jahren 1956 bis 1958 Wirklichkeit. Durch den unermüdlichen Einsatz und die Eigeninitiative der Gemeindemitglieder entstand eine Filialkirche – ein Werk der Gemeinschaft, geprägt von Hingabe und Zusammenhalt. Doch das Glück währte nicht ewig: Bereits 1982/83 traten erste ernste Schäden an der Kirche auf. Die Abbaumaßnahmen der Grube Ensdorf, die zwischen 1982 und 1987 durchgeführt wurden, führten zu einer tektonischen Störung, die diagonal unter der Kirche verlief und schließlich deren Totalschaden verursachte. Dies war ein harter Schlag für die Gemeinschaft, die sich erneut Herausforderungen stellen musste.
Am 26. Januar 1992 setzten die Bewohner von Obersalbach und Kurhof mit der Gründung des „Kirchenbauverein Obersalbach-Kurhof e.V.“ ein Zeichen des Neuanfangs. Dieser Verein war der unmittelbare Nachfolger des ursprünglichen Kapellenbauvereins von 1952. Der neue Kirchenbauverein hatte sich ein großes Ziel gesetzt: den Bau einer neuen Kirche, um den Glauben und die Gemeinschaft in einer würdigen Umgebung weiterleben zu lassen.
Ein entscheidender Moment in der Geschichte des Projekts war der 31. Januar 1993. An diesem Tag beschloss der Kirchenbauverein, die neue Kirche auf einem bereits angekauften Grundstück gegenüber dem Dorfgemeinschaftshaus zu errichten. Besonders bemerkenswert war der Beschluss, dass dieser Neubau keine finanziellen Verpflichtungen für die Bürger von Obersalbach mit sich bringen sollte. Dies spiegelte den solidarischen Geist und die Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse der Gemeinde wider.
Im Jahr 1995 fiel die Wahl auf den Entwurf des renommierten Architektenduos Thomas Britz und Peter Alt aus Saarbrücken, der den Vorstellungen und Wünschen der Gemeinde entsprach. Der Grundstein für die neue Kirche wurde im Oktober 1996 gelegt, ein symbolischer Akt des Neubeginns und ein Meilenstein auf dem Weg zur Vollendung des Projekts.
Am 10. Mai 1998 fand die feierliche Glockenweihe statt, bei der das Läuten der neuen Glocken erstmals über das Dorf erklang und den kommenden Neubeginn verkündete. Wenige Tage später, am 21. Mai 1998, wurde die Kirche in einem weltlichen Festakt offiziell eingeweiht. Schließlich folgte am 27. Mai 1998 die Weihe des Altars und der Kirche durch Weihbischof Karl-Heinz Jakoby. Diese feierliche Konsekration markierte das Ende eines langen Weges und den Beginn eines neuen Kapitels im Leben der Gemeinde.
Eine besondere künstlerische Note erhielt die neue Kirche durch die vier halbrunden Glasfenster, die an den Außenwänden prangen. Entworfen wurden sie von dem weltbekannten Londoner „Lichtarchitekten“ Brian Clarke. Seine Werke verleihen der Kirche eine unverwechselbare Ausstrahlung und füllen den Raum mit einem einzigartigen Spiel aus Licht und Farbe – ein Symbol für den lebendigen Glauben und die Kraft der Gemeinschaft.